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Mar 07, 2024

Beim Meditieren ist mir neulich aufgefallen, dass ich viele ähnliche Gedanken immer und immer wieder habe. Bei weiterem Nachdenken irgendwo auch logisch, weil sie den gleichen Ursprung haben: meine Glaubenssätze.

 

Bei Glaubenssätzen handelt es sich, (…), um bestimmte Annahmen, die Menschen über sich selbst, andere oder die Welt im Allgemeinen haben. Es handelt sich hierbei um tiefsitzende Überzeugungen, die meist sehr generalistisch formuliert sind. (Quelle: Selfapy)

 

In der Definition stecken bereits die beiden großen Schwachstellen von Glaubenssätzen, die dafür sorgen, dass sie für uns oder gegen uns arbeiten: 

  • Es sind Annahmen
  • Sie sind meist sehr generalistisch (was in sich eine sehr generalistische Aussage ist )

 

Wie „tiefsitzend“ ein Glaubenssatz oder eine Überzeugung ist, kannst du daran erkennen, wie viele weitere Gedanken von diesem Glaubenssatz abhängen. 

 

Deine wichtigen Glaubenssätze, denen du Aufmerksamkeit schenken solltest, sind die, die in irgendeiner Weise mit den meisten Dingen verknüpft sind, die du denkst. Sie haben einen großen Einfluss auf dein Leben.

 

Was sind deine Glaubenssätze?

 

Was deine Glaubenssätze sind, findest du heraus, indem du deine Gedanken beobachtest. Es reicht nicht, deine Gedanken schweifen zu lassen. Beobachte deine Gedanken und frage dich, warum du sie denkst.

 

Oft erlauben wir uns nicht, über unsere Gedanken nachzudenken. Auf uns prasselt so viel ein, wovon wir manches verarbeiten, manches verinnerlichen wir und über manches sollten wir mehr nachdenken, aber tun es nicht, weil wir keine Zeit haben. Keine Zeit, weil wir abgelenkt sind und zu sehr mit dem Alltag beschäftigt sind. Und wenn wir uns mal Zeit zum Denken nehmen, dann nehmen wir an, dass unsere Gedanken die Wahrheit sind, anstatt Distanz zu ihnen zu gewinnen und sie zu beobachten.

 

Eine Analogie, auf die ich gestoßen bin und die ich mit dir teilen möchte, ist die E-Mail Inbox in der jede Mail einen Gedanken darstellt.

 

 

Wenn ich mir keine Zeit nehme, die Gedanken zu lesen, stauen sich über die Jahre viele tausende ungelesene Mails an und irgendwann weiß ich gar nicht mehr, wo ich anfangen soll und jede weitere Mail stresst mich nur noch.

 

Meditation ist das Lesen der Mails. Stelle dir die Frage, in welche Kategorie jede einzelne Mail passt und verschiebe sie in den jeweiligen Ordner. Die Ordner sind deine Glaubenssätze. Die Ordner mit den meisten Mails sind deine wichtigsten Glaubenssätze.

 

Mögliche Ordner für deine Inbox:

  • Veränderungen sind riskant
  • Ich bin nicht gerade der/die Schlauste
  • Ich brauche mehr Geld, um glücklich zu sein
  • Ich habe die Kontrolle über mein Leben
  • Andere haben mehr Glück
  • Liebe muss ich mir verdienen
  • Ich gebe mehr als ich bekomme 

Und wenn du dir jetzt ins Gedächtnis rufst, dass Glaubenssätze generalistische Annahmen sind, dann bedeutet das im Umkehrschluss, dass du sie jederzeit ändern kannst. Zu Glaubenssätzen, die dir dienen und dich dem Leben näherbringen, das du führen möchtest. Lege dir einen neuen Ordner an und fülle ihn mit Mails. Dabei geht es nicht darum, desillusioniert oder unrealistisch zu sein.

 

Wenn du mal genauer darüber nachdenkst, bist du nicht nur die Person, die die Mails liest (= Meditation). Du bist auch die Person, die die Mails schreibt (= Gedanken) und in die Ordner ablegt (= Interpretation/Glaubenssätze). Wenn du das regelmäßig machst, wirst du auch viele Mails lesen, die unangenehm sind und die du über die Zeit versucht hast zu verdrängen. Du musst nicht zwangsläufig jedes Problem lösen, aber zumindest mal reinhören bewirkt schon echte Wunder. Und je näher du der leeren, aufgeräumten Inbox kommst, desto mehr Kapazität hast du für das, was wir alle insgeheim möchten: ein Leben im Hier und Jetzt.